Aktuell gibt es noch keine gesellschaftlich getragenen Veteranenkultur in Deutschland. Die Veteranenorganisationen arbeiten seit Jahren hart an einer Lösung. Mit ihren Aktionstagen versuchen sie die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Von Seiten der Politik werden bis dato kleine Anstrengungen unternommen, eine Veteranenkultur zu unterstützen und voranzutreiben. Eine Teilnahme der zuständigen Politiker an den Aktions- und Gedenkveranstaltungen bleibt oftmals aus.
Auch die Berichterstattung in den Medien beschränkt sich auf ein wohlwollendes Desinteresse.
Der Umgang der Bundeswehr mit den Einsatzvorbereitungen sowie die Nachsorge und die Versorgung der Einsatzrückkehrer hat sich verbessert. Jedoch mangelt es weiterhin im Bereich der Psychotherapie an stationären und ambulanten Plätzen.Ein großes Desinteresse herrscht seitens der Zivilgesellschaft gegenüber dem Thema. Es resultiert u.a. an einem Mangel von Information.
Hier stehen die Politik und auch die Medien in der Verantwortung
Ein Bewusstsein für dieses Thema kann nur entstehen, wenn man die Zivilgesellschaft in authentischer Art und Weise, über den Beruf des Soldaten, die Einsätze und Folgen informiert.
Mit einer Anzahl von 10 Millionen Veteranen, davon ca. 400.000 Einsatzrückkehrern, von denen nach offiziellen Zahlen ca. 20% (laut Dunkelzifferstudie TU Dresden 50%) mit Folgeschäden heimkehren, bewegen wir uns in einem Bereich, in dem mehr Informationsarbeit gegenüber der Zivilgesellschaft geleistet werden sollte.
Ein internationaler Ländervergleich zum Thema Veteranenversorgung und dem Umgang damit wurde von den wissenschaftlichen Diensten des Bundestages in Auftrag gegeben. Die Umsetzung einer Veteranenkultur in Deutschland stagniert aktuell. Es bedarf eines Impulses und der Unterstützung aus der Zivilgesellschaft, um dieses wichtige Vorhaben umzusetzen.
Welche Veteranenkonzepte andere Länder verfolgen, erklärt Christophe Böckling in seinem Interview.