Einsätze im Ausland, die Bedrohung des eigenen Lebens sowie das der Kameraden – Begegnungen mit dem Tod, den Verwundungen und eigenen körperlichen Verletzungen – gehören zum Alltag dieser Menschen. Neben den körperlichen Anstrengungen, sind es vor allem die psychischen Belastungen, welchen sich die Soldatinnen und Soldaten stellen müssen.
Sie kehren verändert aus den Einsätzen zurück; ihr Wesen und Sein zollt dem Erlebten seinen Tribut.
Um in diesen Momenten zu funktionieren, hat die Natur die Möglichkeit der Dissoziation geschaffen: Eine Abspaltung des Erlebten zur eigenen Person. Die Wichtigkeit, sich wieder mit den eigenen Gefühlen zu verbinden scheint selbsterklärend.
Gefangen in Scham und Angst vor diesen Gefühlen, tauscht man sich in seltensten Fall, und schon gar nicht bereits im Einsatz, unter Kameraden aus. Niemand möchte der „Schwache“ in der Gruppe sein, als Versager und verletzlich gelten. Das passt nicht in das Bild eines tapferen Soldaten, welches oft als Klischee in den Köpfen festgelegt ist.
So werden Gefühle bereits in den Einsätzen im Inneren gehalten und finden keinen Ausdruck nach außen. Der Druck wird sukzessive aufgebaut und findet keinen Ablaß. Somit kehren die wenigsten Soldaten unversehrt aus ihren Einsätzen heim. Oder anders ausgedrückt: Niemand kommt so wieder, wie er hineingegangen ist.
Entweder sind es körperliche Schäden oder, was viel heimtückischer ist, die Seele hat Schaden genommen. Diese Verwundungen sind nicht offensichtlich, sie verbergen sich und bleiben von Fremden meist unbemerkt. Wie verändern die Einsätze der Bundeswehr das Leben der Soldaten.