Nach einem geselligen Freitagabend in Calais mit verschiedenen Veteranenverbänden und dem Vertreter des Volksbundes ging es am 10.09.2022 in das Landesinnere der Cote-Opale. Das verschlafene Städtchen Frethun im Norden des Landes, nah dem Eurotunnel, ist der Standort des NATO-Memorials. Über seine Entstehungsgeschichte führten wir bereits ein Interview mit dem Initiator Willy Breton.
Ein würdevolles Gedenken
Seit 2012 findet die von der französischen Regierung offiziell anerkannte Gedenkveranstaltung am NATO-Memorial statt. Willy Breton, Präsident der Federation Memorial OTAN und sein Team luden zum 10. Mal zu ihrer internationalen Gedenkveranstaltung ein.
Gleich zu Beginn überflogen zwei Maschinen vom Typ RAFAEL aus dem Geschwader 11 F die Veranstaltung. Dieses Zeichen der Wertschätzung wurde durch die Videobotschaft durch die „Patrouille de France“ angekündigt.
Die französische Regierung entsandte zwei Repräsentanten der republikanischen Garde. Über die gesamte Veranstaltung hinweg standen Ross und Reiter als Zeichen des Respektes hoch konzentriert vor dem NATO-Memorial. Auch durch die musikalischen Beiträge ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen.
Nach einem interreligiösen Beitrag der Geistlichen aus dem Christentum und Islam folgten die Reden der Vertreter aus Politik, Verbänden. Willy Breton fand sehr bewegende Worte in seiner Ansprache und für den Volksbund übermittelte Marcel Kolb per Video seine Grußbotschaft.
Besonders emotional wurde es, als die Hinterbliebenen das Wort ergriffen. Für den englischen Soldaten Anthony Downing, welcher 2011 in Afghanistan verstarb, sprach sein Vater Michael Downing und für Martin Augustyniak, welcher 2010 verstarb, übersandte Frau Ursula Wolf, die Mutter des Verstobenen ihre Videobotschaft.
Es berührt sehr zu sehen, wie ähnlich doch die Wege sind. Egal ob eine Mutter aus England, Frankreich oder Deutschland stammt, der Schmerz bleibt gleich.
Um so wichtiger erscheint diese internationale Gedenkveranstaltung am NATO-Memorial
Nicht nur zur Erinnerung an die Verstorbenen und Verwundeten, sondern auch als Mahnzeichen dafür, wie kostbar Frieden ist. Frieden ist es auch, was alle den Kindern in der Ukraine wünschen und so überreichten die Schüler der Grundschule Frethun dem Militär Attaché der ukrainischen Botschaft in Frankreich, Herrn Oberst Malyk einen Umschlag mit gemalten Bildern, als ein Signal der Hoffnung für die Kinder in seiner Heimat. Ein zweites Mal am Tag richtete sich der Blick in den Himmel, als die blau-gelben Luftballons in den Himmel stiegen.
Nach dem offiziellen Teil der Gedenkveranstaltung lud die FMO alle Anwesenden zum Empfang in die naheliegende Gemeinde ein. Dort tauschten sich die Anwesenden rege aus und verdeutlichten, wie wichtig diese Veranstaltung als Teil einer gemeinsamen Gedenkkultur ist. Die Reservisten Luxemburg überbrachten der FMO die Worte der Reservistenkameradschaft aus Duisburg. Und auch Willy Breton und sein Team konnten das erste Mal aufatmen, wieder ist ihnen eine würdevolle Gedenkveranstaltung gelungen.
Bilder und Videos: Copywrite Veteranenkultur e.V.