Allgemein, Gedenken 5. Oktober 2025

3. NATO Memorial Walk

von Detlef Förster

Wie in den vergangenen Jahren fand auch der 3. NATO Memorial Walk am 27. September 2025 in Frethun bei bestem Wetter statt. Knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus acht verschiedenen Nationen kamen zusammen, um die Werte Frieden, Freiheit und internationale Zusammenarbeit zu würdigen. Gemeinsam gedachten sie der Bedeutung der NATO sowie all jener, die im Dienst der Allianz ihr Leben gegeben haben.

Die Geschichte des NATO Memorial Walk

Im Jahr 2012 errichtete Willy Breton, Gründer der Fédération du Mémorial de l’OTAN (FMO), in Fréthun ein Denkmal zum Gedenken an die Soldaten, Polizisten und Gendarmen, die im Einsatz für die NATO ihr Leben verloren haben.

Aus einer langjährigen Freundschaft zur FMO heraus initiierten Oberst d.R. Andreas Epple und Christophe Böckling im Jahr 2023 den ersten NATO Memorial Walk in Frethun – in Zusammenarbeit mit uns von Veteranenkultur e.V.

Bei dieser symbolischen Wanderung legen die Teilnehmer auf einer festgelegten Route Stopps an verschiedenen Gedenkorten ein, um der Opfer militärischer Konflikte zu gedenken. Dabei wird über die Rolle der NATO als Verteidigungsbündnis und ihre Bedeutung für die Sicherung von Frieden und Stabilität weltweit gesprochen.

Der Marsch erinnert an die Opferbereitschaft der Soldaten und Zivilisten, die im Einsatz für die Allianz gefallen sind. Er würdigt das Zusammenspiel unterschiedlicher Nationen und Kulturen, deren Bürger in Uniform gemeinsam für den Frieden eintreten.

Für wen ist der Marsch gedacht?

Der Gedenkspaziergang – oder vielmehr die Gedenkwanderung – steht allen offen, unabhängig von Alter, Herkunft oder Hintergrund.

Ob Angehöriger der Streitkräfte, Familienmitglied, NATO-Mitarbeiterin oder einfach jemand, der Frieden und Sicherheit wertschätzt – jeder ist herzlich eingeladen, teilzunehmen. Ziel des Marsches ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung von Frieden und internationaler Zusammenarbeit zu stärken und ein Gefühl von Gemeinschaft und Solidarität zu fördern.

Zurück zur Gegenwart

Wie auch in den Jahren zuvor begann die Anreise am Freitag an der Sporthalle in Bonningues-lès-Calais, wo die Übernachtung traditionell auf Feldbetten stattfand. Weniger hart gesottene Individualisten nutzten alternativ nahe gelegene Hotels oder schliefen in ihren Campern direkt vor Ort.

Im Laufe des Abends trafen immer mehr Teilnehmer ein – die Atmosphäre erinnerte an ein familiäres Wiedersehen. Freudige Gespräche, herzliche Umarmungen, strahlende Gesichter und die Vorfreude darauf, die bevorstehenden Strapazen der Wanderung gemeinsam zu meistern, prägten diesen Anreisetag.

Nach einer kurzen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns gemeinsam mit den Teilnehmern aus Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Deutschland und Luxemburg auf den Weg zum NATO-Memorial in Fréthun. Dort stießen weitere Teilnehmer aus der Ukraine und Taiwan zu uns.

Nach einer würdevollen Gedenkzeremonie starteten wir auf die rund 30 Kilometer lange Route entlang der Küste in Richtung Calais. Die Eindrücke dieses Marsches lassen sich nur schwer in Worte fassen – daher verweisen wir auf die zahlreichen öffentlichen Beiträge der Teilnehmer sowie auf unsere eigenen Beiträge auf Facebook, Instagram und TikTok – denn wie heißt es so schön: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
(Weiter Bilder und Berichte z.B. bei Willy Breton (Facebook) oder Robert John Everett (Facebook))

Nach dem Erreichen des Ziels im Stadtpark von Calais wurden allen Beteiligten Medaillen und Urkunden überreicht – durch die stellvertretende Bürgermeisterin, Oberst d.R. Andreas Epple und Christophè Böckling.

Was bleibt und was bringt die Zukunft?

Die Eindrücke einer Internationalen Gedenkkultur über Grenzen hinaus, die Zusammenkunft unterschiedlichster Menschen aus vielen Ländern mit und ohne Uniform sowie ohne Bezug zum Militärischen Dasein, sondern mit dem Impuls aller umgekommenen neuzeitiger kriegerischer Auseinandersetzungen zu Gedenken, das ist es, was verbindet, bewegt und in Erinnerung bleibt.  Eine Bewegung und Gedenkkultur die Potential hat, auf andere Länder abzufärben, um auch hier ein NATO-Memorial vorbildhaft gebend durch die der FMO, Willy Breton zu errichten und einen NATO Memorial Walk in weiteren Ländern durch zu führen.

Momentan ist es eine Vision von Willy Breton, Oberst d.R Andreas Epple, Christophe Böckling und uns von Veteranenkultur e.V., dieses Denkmal, ja auch Mahnmal, in anderen Ländern als Ort der Gedenkkultur und Zusammenkunft aufzubauen. Eine Vision die auch 2012 niemand außer Willy für möglich hielt und heute zu etwas großem zusammengewachsen ist.  

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