Allgemein 18. November 2024

Volkstrauertag 2024

von Detlef Förster

Eine Zeit der Reflexion und des Gedenkens

Der Volkstrauertag ist nicht nur ein Tag des Erinnerns, sondern auch eine Gelegenheit, inne zuhalten und über die Bedeutung von Frieden und Versöhnung nachzudenken. 

So kamen wir von Veteranenkultur e.V. auch in diesem Jahr der Einladung des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge nach und verbrachten das vergangene Wochenende in Berlin.

Am Samstag, dem 16. November 2024 wurde durch den Generalsekretär des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber Fürsorge, Dirk Backen, auf dem ehemaligen Standortfriedhof Lilienthalstraße in Berlin-Neukölln die internationale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag eingeleitet.

Wie in den Jahren zuvor waren Militärattachés vieler Länder, Vertreter der Politik, Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und anderer Organisationen sowie viele weitere Gäste und Unterstützer des Volksbundes vor Ort.   Gastredner Dr. Dieter Romann  (Präsident der Bundespolizei) wies auf die Verbundenheit aller im öffentlichen Dienststehenden uniformierten Kräfte hin und darauf, dass es keinen Unterschied mache, welcher beteiligter Uniformierte verstorben sei und wo.  

„Wir brauchen diese Momente”

Vor diesem Hintergrund, so der Präsident der Bundespolizei, seien Gedenktage wie der Volkstrauertag unverzichtbar. „Wir brauchen diese Momente, wir brauchen diese Orte des Gedenkens, damit sich nicht wiederholt, was verhindert werden soll.“ (1)

Eine der aussagekräftigsten Sätze an diesem Abend wurde durch den Generalsekretär des Volksbundes, Herrn Dirk Backen, getätigt:

„Nie wieder ist Jetzt! Das ist die Botschaft, die heute Abend aus jedem einzelnen Kriegsgrab dröhnt.“

Dies bezog sich auf die Ausschreitungen gegen jüdische Bürgerinnen und Mitbürger und für uns auch auf die momentane Lage in unserer Welt. Und ja, in einer Zeit, in einer Welt, die momentan von Konflikten und Spannungen geprägt ist, in der Menschen aufgrund unterschiedlichen Glaubens oder Herkunft oder Ansichten den gegenseitigen Respekt vergessen, ist es wichtig, sich der vergangenen Kriege und ihrer Folgen bewusst zu werden.

So ging der Samstag für uns emotional, voller Eindrücke und mit so manchen Gedanken an eine momentan kopfstehende Welt zu Ende.

Viele bewegende Worte

Der Sonntag, 17. November 2024, begann mit einer kleinen Sightseeingtour durch Berlin, bevor es zur Zentralen Gedenkstunde am Volkstrauertag in den Bundestag ging.

Viele uns bekannte Gesichter der Veteranenbewegung, aber auch der Politik, Bundeswehr und Öffentlichkeit fanden sich im Plenarsaal ein, um der Veranstaltung beizuwohnen. 

Nach der Eröffnungsrede durch den Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Wolfgang Schneiderhan wurde dem rumänischen Präsidenten Klaus Werner Iohannis das Wort erteilt.

Auch hier viele bewegende Worte, die über die Auswirkungen von Krieg, Tod und Verwundung, Verluste von geliebten Angehörigen und Freunden der vergangenen und gegenwärtigen Kriege handeln und versuchen zu vermitteln, wie wichtig Frieden ist. 

Zitat Präsident Iohannis:

„Der heutige Volkstrauertag mahnt uns auch, die Herausforderungen und Bedrohungen unserer Zeit zu bedenken – vielleicht die beunruhigendsten seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.“

Die Ausführungen aller Redner am Volkstrauertag zeigen, dass er eine tiefgreifende Bedeutung hat, die weit über das Gedenken an die Gefallenen hinausgeht. An diesem Tag wird besonders die Notwendigkeit von Frieden in den Vordergrund gerückt, denn die Erinnerungen an die Schrecken des Krieges dienen als Mahnung, künftige Konflikte zu vermeiden und friedliche Lösungen für Streitigkeiten zu finden.

Oft hören wir von kritischen Stimmen, dass dieser Tag den Kriegstreibern, den Soldaten zum Gedenken ist, besonders in der medialen Welt der sozialen Medien sind solche Kommentare zu lesen. Wer sich mit diesem Gedenktag und der Veränderung der Tradition zu diesem Tag auseinandersetzt, wird feststellen, dass diese Denkweise nicht mehr zeitgemäß ist. 

Schließlich ist der Volkstrauertag auch ein Tag der Hoffnung. Er zeigt, dass trotz der dunklen Kapitel der Geschichte die Menschheit die Fähigkeit zur Veränderung und zur Schaffung einer friedlicheren Welt besitzt. Jede Generation hat die Chance, für Frieden einzutreten und positive Veränderungen herbeizuführen.

Insgesamt ist die Bedeutung von Frieden am Volkstrauertag zentral, da der Tag nicht nur ein Zeichen des Gedenkens ist, sondern auch ein Aufruf, aktiv für eine gewaltfreie und harmonische Zukunft einzutreten.

Mit diesen Eindrücken verließen wir am späten Nachmittag die Gedenkveranstaltung und Berlin nach dem anschließend stattfindenden Empfang, bei dem es wieder wertvolle Gespräche mit tollen Menschen gegeben hat. 

Wir danken dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für die Einladung und die gelungene Veranstaltung.

(1) Quellenangabe: Webseite vom Volksbund: https://www.volksbund.de/nachrichten/botschaft-die-aus-jedem-einzelnen-kriegsgrab-droehnt

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