Willkommen bei den Invictus Games 2023
Wer möchte nicht einige Stunden mit jenen teilen, die ihre innere Kraft gesammelt und gemeinsam mit ihren Lieben den Kampf gegen ihre Dämonen aufgenommen haben? In Düsseldorf zu den Invictus Games 2023 waren es erstaunlich viele Menschen! Da haben sich Veteranen, Soldaten und Zivilisten gesammelt und sind dem Ruf der Ehrung im Dienst verwundeter Soldaten gefolgt. Sicher, nicht jeder wusste, als er eine Eintrittskarte bekam, um die Bedeutung dieses Ereignisses. So erzählt von einem Düsseldorfer, der im Gedränge nach der Show mit uns Späße tauschte, um dann auch den ernsten Tönen Gehör zu schenken. Er hatte erst gestern von diesem großartigen sportlichen Wettkampf durch seinen Nachbarn erfahren, der eine Karte übrig hatte. Welch ein glücklicher Umstand!
So hatte er die Chance zu erleben, welch enorme Stärke diesem länderübergreifenden Wettstreit innewohnt. Alle Menschen sind gleich. Ein Grundrecht in einer Gesellschaft. Die InvictusGames sollten ein Spiegel davon sein. Wenn Frau und Mann, körperlich Gesunder und körperlich Eingeschränkter, Afrikaner und Europäer, gegeneinander, NEIN, miteinander sportlich aktiv sind. Sie tragen alle in irgendeiner Form Krieg auf oder eher unter der Haut. Um so bedauerlicher sind die Einschränkungen bei der Teilnahme als Wettkämpfer. Die Veteranen, die nicht mehr aktiv in der Bundeswehr dienen, sind von einer Teilnahme ausgeschlossen. Schade, dass unter anderem aus versicherungstechnischen Gründen eine Gleichstellung tausender ehemaliger Kameraden verhindert wird. Muss das so sein?


Eine gelungene Opening Ceremony
Doch spürte man den Spirit der kommenden Tage bei der Eröffnungsfeier. Mit Tränen, Herzblut und Temperament erlebten ca. 20.000 Gäste und Sportler zusammen in einer überdachten Arena etwas Berührendes. Gäste, wie Verteidigungsminister Boris Pistorius und der Gründer und Schirmherr Prinz Harry of Sussex, fanden Worte für ihren Respekt und Freude über das Wachsen dieser Spiele mit Sportlern aus 21 Ländern. Besonders herzlich empfanden viele die Grußbotschaft des Bürgermeisters von Düsseldorf. Ja, nicht nur ich fühlte mich so durch ihn in Düsseldorf willkommen, als wäre es ein Familienfest. Einige bedeutende Hauptpersonen konnten dem Familienfest nicht beiwohnen. Die Kameraden, die im Kriegsgeschehen und in Einsätzen ihr Leben ließen, waren nur unsichtbar in den Herzen der Wissenden dabei.
So war für viele auch der emotionale Höhepunkt eine Kerze. Nicht irgendeine Kerze. Es war die Kerze des Gedenkens. Ein ehrfürchtiges und trauerndes Gedenken an alle Gefallenen. Mit feuchten Augen und gestreckten Händen an den Schläfen und Hüften. Heer, Marine und Luftwaffe standen Pate und hissten die Flagge der InvictusGames. A HOME FOR RESPECT! In diesem Sinne – lasst die Spiele beginnen!
Während sich die Sportler und Fans in den Wettkampfstätten gemeinsam aufbauen und erfreuen am Miteinander, darf gerne auch ein Gedanke Platz finden: Ein Gedanke an die Kameraden, die es nicht schaffen, dort zu sein oder sich nicht dem Medienrummel zu entziehen. Erinnerungen an Gerüche und Menschenmengen lassen so manchen mit seinen Gefühlen allein zu Hause. Wünschen wir Ihnen eine Hand, die sie an der Schulter hält, in ihrer Trauer und Ohnmacht.
Was kommt nach den Invictus Games 2023?
Und dann, wenn alle Wettkämpfe ausgefochten, jeder Schweißtropfen geflossen und jeder Jubel verhallt ist, müssen wir weiterdenken. An all die Möglichkeiten, um das Vergessen zu stoppen. Was ist in 3 oder 4 Wochen, wie geht es dann allen Beteiligten? Welche Nachwirkungen soll dieses Event haben und für wen? Schaffen wir es im Gespräch und im Diskurs zwischen Militär, Politik und Gesellschaft zu bleiben?
Erste starke Ansätze gab es vor Ort mit einer Podiumsdiskussion zwischen Bundeswehrverband (Marcel Bohnert), Politik (Johannes Arlt) und Wissenschaft (Dr. Timo Graf). Selbst zuhörende Veteranen haben sich mit eingebracht. Sichtweisen wurden ausgetauscht und zukunftsfähige Ideen hervorgebracht. Wir als Veteranenkultur e.V. erinnerten durch die Stimme von Vorstandsmitglied Christophe Böckling daran, dass die nicht mehr aktiven Kameraden gehört und vor allem eingeladen werden sollten, wann immer es um militärische und kameradschaftliche Erfahrungen und Austausch mit jungen Soldaten und der Gesellschaft geht.
Was können wir machen?
Reden, ja, das müssen wir. Um die Nachhaltigkeit der Invictus Games 2023 in Düsseldorf zu sichern. Also macht Veteranenkultur e.V. eine Anfrage an jede/jeden:
Wir wollen all eure Gedanken dazu wissen: Was bleibt nach dem Ende dieser Invictus Games 2023? Was muss passieren? Schreibt uns eure sachlichen und zielführenden Kommentare in all unsere Social-Media-Kanäle. Alle Hinweise und Ideen werden gesammelt. Damit gehen wir in eine angemeldete Podiumsdiskussion, für alle öffentlich.
Lasst uns diskutieren und vor allem feste Ziele stecken. Als Verein, als Zivilist, als Veteran, als Kamerad – als Gesellschaft.
DANKE für euer Vertrauen!